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Zehn
Dinge Die Ich An Dir Hasse
Niemand,
der Bianca (LARISA OLEYNIK) und Kat Stratford (JULIA STILES) nebeneinander
auf dem Hof der Padua High School stehen sieht, würde glauben, dass
diese beiden Mädchen Schwestern sind. Denn sie sind in ihrer Ausstrahlung
und in ihrem Verhalten völlig verschieden. Bianca ist modisch und
charmant, hat für jeden ein unverbindliches Lächeln übrig
und geistert des Nachts durch die Träume von so ziemlich jedem ihrer
Mitschüler. Kat dagegen trägt Grunge-Klamotten, lässt ihr
Haar einfach herunterhängen, statt es kunstvoll zu toupieren, und
ist auf permanentem Konfrontationskurs. Nahezu jeder ihrer Mitschüler
und Lehrer ist bereits in Kats verbales Sperrfeuer geraten - sie ist pampig,
unverschämt und aggressiv. Es versteht sich also von selbst, dass
Kat sich höchstens mal in einem Albtraum ihrer Klassenkameraden verirrt.
Eigendlich könnte es Bianca ja egal sein, dass ihre Schwester als
bedrohlichste Giftspritze der gesammten Schule gilt, wäre da nicht
die seltsame Regel, die ihr Vater (LARRY MILLER) aufgestellt hat: Bianca
darf erst dann zu einem Rendezvous gehen, wenn auch ihre ältere Schwester
ein Date hat. Walter Stratford hält das für eine ungemein gerissene
Idee und meint, mit dieser Date-Klausel sicherzustellen, dass die flirtwillige
Bianca ihn niemals mit einer ungewollten Schwangerschaft überrascht.
Denn Kat hasst Jungs. Sie hasst Romanzen, Turteleien und all die blöden
Balzrituale. Na ja, zumindest behauptet sie das...
Bianca ist zutiefst frustriert. Denn sie hat ein Auge auf Joey (ANDREW
KEEGAN) geworfen, den coolsten und umschwärmtesten Jungen der Schule.
Dass Joey ein selbstverliebter Schwachkopf ist, hat sie noch nicht bemerkt.
Wie auch? Schließlich darf sie ja nicht mit ihm ausgehen. Als Retter
aus der Misere erweist sich Cameron (JOSEPF GORDON-LEVITT), ein netter
Junge, der sich Hals über Kopf in Bianca verknallt hat. Der schlägt
ihr einen Deal vor: Wenn er Kat ein Date verschaffen kann, dann soll Bianca
mal mit ihm ausgehen. Bianca willigt ein - obgleich sie sich natürlich
mit Joey und nicht mit Cameron verabreden würde, wenn sich endlich
die Gelegenheit böte.
Cameron und sein Freund Michael (DAVID KRUMHOLTZ) schmieden einen Plan:
Sie wollen irgendjemanden dafür bezahlen, dass er Kat ausführt.
Doch selbst die Dicken, Doofen und Debilen winken ab - niemand ist masochistisch
genug, sich freiwillig in die Nähe von Kat zu begeben. Niemand -
außer Patrick Verona (HEATH LEDGER), der Underdog der Schule. Von
Patrick heißt es, er hätte schon im Zuchthaus gesessen, einen
Kampfhund erwürgt und einem lebenden Huhn den Kopf abgebissen. Patrick
ist, genau wie Kat, ein Einzelgänger aus Überzeugung. Das Geld
allerdings, das er für ein vergleichsweise simplens Unterfangen wie
ein Date geboten bekommt, reizt ihn. Und irgendwie, auch wenn er es nie
zugeben würde, reizt ihn auch die ruppige Kat.
"ZEHN DINGE DIE ICH AN DIR HASSE" ist im Prinzip eine Neuauflage
von Shakespeares Bühnenklassiker "Die Widerspenstige Zähmung"
im Gewand der 90er. Und in der Tat hat William Shakespear einige besonder
Auftritte in diesem Film, welcher genau die richtige Mischung aus Humor
und Highschoolalltag mit vielen gelungenen satirischen Seitenhiebe trägt.
Denn er wirkt nicht ganz so überzogen und klamaukartig wie zum Beispiel
vor einem Jahr "Verrückt nach Mary". Eine sehr gelungene
Teenager-Komödie.
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