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One
Hour Photo
Seymour
Parrish (Robin Williams), von allen nur "Sy" genannt, arbeitet
bereits seit zwanzig Jahren im Fotolabor eines Supermarkts. Dort entwickelt
der einsame Mann mit dem freundlichen Lächeln schon immer die Bilder
der Yorkins, einer scheinbar perfekten Familie, der Sy am liebsten angehören
möchte.
KRITIK -
INFORMATION
Regisseur Mark Romanek drehte bisher hauptsächlich Musikvideos und
gibt mit "One Hour Photo" sein Debüt als Autor und Regisseur
eines abendfüllenden Spielfilms.
Thema dieses Filmes ist das altbekannte Thema "Voyeurismus".
Eine naive, labile Persönlichkeit, die klassische gescheiterte Existenz
sucht Halt in der Gesellschaft. Der Kontakt zur Außenwelt geschieht
nur über Fotos, mit denen sie Einblick in die intimen, familiären
Momente erhält, nach denen sie sich so sehr sehnt. Sy Parrish ist
diese Person, die jeden Tag aufs Neue, Einblick in unser Familienleben
mittels der Schnappschüsse unserer Fotos erhält. Sy, der seiner
gesellschaftlichen Randposition überdrüssig ist, sucht sich
seine Traumfamilie. Der Voyeurismus entwickelt sich zu Obsession und führt
unweigerlich, zum Burnout dieser psychisch labilen Person, als sie entdeckt,
daß ihr familiärer Favorit - die Yorkins - keinesfalls perfekt
ist.
Die Realität ist eben anders als sie auf den Fotos erscheint. Sie
stellt sich keinesfalls harmonisch und glücklich dar, sondern zeigt
alle die menschlichen Untiefen, die auf den Fotos fehlen. Dieser Trugschluß
bringt den Untergang. Ebenso perfekt und makellos, wie sich die Familien-Vorstellungen
von Sy zeigen, stellt sich auch sein persönliches Umfeld dar. Es
mangelt an chaotischer Unordnung, so daß penible Sauberkeit vorherrscht.
All dies sind Elemente mit denen der Regisseur Mark Romanek den Charakter
seine Hauptfigur darstellt, was ihm auch gelingt.
Alles in allem ist es ihm gelungen ein überzeugendes Psychodrama
zu entwickeln. Allein schon die Tatsache, den sonst so komischen Robin
Williams in dieser komplexen Charakterrolle zu erleben, lohnt den Kinobesuch.
Williams zeigt die dunkle Seite seiner Schauspielkunst und macht deutlich,
daß er nicht nur den Hang und das Talent zum Komischen hat. Er entpuppt
sich als tiefgründiger Charakterdarsteller.
Drama
USA 2002, ca. 95 min.
Budget: $ 12 Mio.
Kinostart: 09.01.2003
FSK: ab 12
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