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Ein
wahres Verbrechen
Von
und mit Clint Eastwood
Wenn
es um schlagzeilenträchtige Knüller geht, läßt ihn
seine Spürnase nie im Stich. Aber Reporter Steve Everetts (CLINT
EASTWOOD) untrüglicher Riecher beschränkt sich auf seinen Job
- privat bekommt er seine Probleme nur schlecht in den Griff. Er ist Alkoholiker,
der immerhin schon seit zwei Monaten keinen Tropfen mehr anrührt.
Aber wegen seiner ständigen Seitensprünge droht seine Frau Barbara
(DIANE VENORA), ihn endgültig rauszuwerfen. Und sein chaotisches
Privatleben wirkt sich auch auf seinen Job aus: die New York Times hat
ihn gefeuert. inzwischen ist er an die Westküste gezogen und arbeitet
für den Oakland Tribune'. Zum Glück ist ihm ein einziger Freund
geblieben: Wenn es Chefredakteur Alan Mann (JAMES WOODS) nicht gäbe,
müßte Everett stempeln gehen.
Das heißt aber nicht, daß Everett sich in einen neuen Mensch
verwandelt hätte, bloß weil er umgezogen ist und sich an diesen
letzten Strohhalm klammert. Den steifen Lokalredakteur beim Tribune',
Bob Findley (DENIS LEARY), treibt Everett bereits zur Weißglut -
und zwar nicht nur beruflich, sondern auch privat: Als Findley Everett
auf eine wichtige Story ansetzen will, ruft er bei sich zu Hause an und
bittet seine Frau, Everett an den Apparat zu holen. Denn der liegt gerade
mit ihr im Bett.
Findleys Auftrag ist deswegen so dringend, weil eine Kollegin Everetts
über die Hinrichtung des Mörders Frank Beachum (ISAIAH WASHINGTON)
berichten sollte und bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Beachum
hatte sich bereit erklärt, dem Tribune' ein letztes Interview zu
gewähren. Deswegen soll Everett jetzt übernehmen. Der hält
die Story für reine Routine und arbeitet sich eher widerwillig in
den Fall ein.
Auch wenn sein schrottreifer Wagen ein Symbol für sein kaputtes Privatleben
ist, so bleibt Steve Everett trotzdem ein hervorragender Reporter. Er
recherchiert Frank Beachums Fall: in einem Supermarkt in Oakland ist bei
einem Raubüberfall ein Mord geschehen, aber die Puzzlestücke
wollen einfach nicht zusammenpassen. Als Everett dann persönlich
mit Beachum im Gefängnis spricht, bestätigt der, was Everett
instinktiv spürt: Beachum ist unschuldig. Wie besessen jagt Everett
jetzt den Beweisen nach, die Beachums Hinrichtung aufschieben könnten.
Aber er hat sich erst viel zu spät mit dem Fall befassen können.
Beachums Uhr ist fast abgelaufen, und dennoch verfolgt Everett verbissen
jede Spur, die ihn der Wahrheit näher bringt. Denn während Beachum
in der Todeszelle wartet, bleibt Everett seine letzte Hoffnung.
Steve Everett hat eigentlich schon mit sich selbst alle Hände voll
zu tun. Sein Selbstzerstörungstrieb und seine Umgebung machen es
ihm nicht leicht, den Kopf über Wasser zu halten. Dabei geht es im
Augenblick um viel Wichtigeres: Ihm bleiben weniger als 24 Stunden, um
Beachums Unschuld zu beweisen.
Mal schauen, ein Riesenerfolg wird es wahrscheinlich nicht werden, aber
wenn man sich mal die Zeit vertreiben will, ist dieser Film allemal die
Eintrittskarte wert.
www.TrueCrimeTheMovie.com
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