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La
Bohème
Puccini
an der Bonner Oper
Die
Oper "La Bohème" entfaltet in der Bonner Inszenierung
von Mouchtar-Samorai ihre volle Größe. Mouchtar-Samorai transferiert
Puccinis Oper in die heutige Zeit. Er zeigt das Künstlerdasein, wie
er es selbst erlebt hat. Dabei handelt er wie Puccini, der den 1845 erschienenen
Roman Murgers "La vie de Bohème" in der Turiner Uraufführung
von 1896 in einer Kulisse inszenierte, die seinem ersten Studienzimmer
glich.
Das Bonner Bühnenbild überzeugte durch klare geometrische Linien,
welche in ihrer Symbolik den Zeitgeist auf kritische Weise aufleuchten
ließen. Zudem gelang es dem internationalen Starensemble das Publikum
nicht nur durch überwältigende Sangeskunst, sondern auch mit
enormen schauspielerischen Leistungen zu begeistern. Diese gipfelten in
der Sterbeszene der Mimi (Gitta Maria Sjöberg), als Rodolfo (Sergej
Khomov) an ihrem Bette niedersank und somit das große Gefühl
des endgültigen Verlustes seiner einzigen Liebe auf das bewegte Publikum
übertrug.
Nicht zuletzt profitierte die Inszenierung von der beeindruckenden Leistung
des Kinderchores der Oper, welcher durch Karoline Philippi in mühseliger
Kleinstarbeit auf die Aufführung vorbereitet wurde. Doch die Arbeit
hat sich gelohnt, mit Bravo-Rufen und nicht enden wollendem Applause dankten
die begeisterten Operngäste den Darstellern, den Chören und
dem Orchester der Beethovenhalle Bonn (Leitung: Lothar König) für
ihre phantastische Leistung.
www.bonn.de
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