|
Gilera
Runner FXR 180
Nun
ist es wieder so weit! Die Tage werden länger und vor allem wärmer
und sonniger. Kurz gesagt, seit einiger Zeit sieht man immer mehr Motorradfahrer,
die nach dem sehnsüchtig erwarteten Ende der Winterpause ihre "Heiligtümer"
auspacken und die Straßen unsicher machen. Doch seit einigen Jahren
steigt auch die Anzahl der Groß-Roller über 125 Kubikzentimeter,
im Amtsdeutsch Kraftroller genannt.
Diese Roller sind begehrt wie nie zuvor. Allein in den ersten drei Quartalen
1998 stieg die Anzahl der neu zugelassenen Groß-Roller im Vergleich
zu 1997 um rund 100 Prozent, was etwa 10 000 neu zugelassenen Kraftrollern
entspricht.(Industrie-Verbands Motorrad e.V. (IVM))
Piaggio liegt gemeinsam mit seiner Markentochter Gilera im Segment der
Roller über 125 Kubik mit einem Marktanteil von 53,4 Prozent unangefochten
vorn - kein Wunder, wenn man sich die Zulassungszahlen des 19 PS starken,
180er Zweitaktroller Gilera Runner FXR 180 ansieht. Von Januar bis September
1998 wurden 3399 Gilera Runner FX-R 180 zugelassen. Mit deutlichem Abstand
folgt Honda mit 15,2 Prozent Marktanteil, mit dem Honda FES 250 Foresight
mit 925 Zulassungen. Suzuki brachte es auf Anhieb auf 9,5 Prozent Marktanteil,
mit dem Suzuki AN 250 Burgman, mit 912 Zulassungen. Yamaha konnte 11 Prozent
für sich beanspruchen. Mit dem Leonardo 150 sicherte sich Aprilia
immerhin noch 9 Prozent Marktanteil. Die Marke Kymco aus Taiwan, muß
sich mit ihrem Modell Herosim 150 mit 0,1 Prozent Marktanteil begnügen.
Bei dem Gilera Runner FXR 180 sollte eine gesunde Mischung aus Leistung,
Sicherheit und Komfort gefunden werden. Für die 14,1 kW bei 8000
min-1 ist ein flüssigkeitsgekühlter 1 Zylinder 2 Takt Motor
mit 176 ccm Hubraum verantwortlich, der mit 65.6 mm Bohrung und 52.0 mm
Hub 150 bis 200 km braucht um den Tankinhalt von 8,6 L zu leeren (je nach
Fahrweise natürlich). Die Motorkraft wird durch ein automatisches
Keilriemengetriebe mit mechanischer Verstellung (Fliehkraftvariator) sicher
auf den Asphalt gebracht. Somit kann das Leichtgewicht von 116 kg (wirklich
sehr schnell) auf seine Höchstgeschwindigkeit von ca. 130 km/h beschleunigt
werden (Radstand 1280 mm) und selbst bei hohen Geschwindigkeiten spürt
man die Kraftreserven deutlich. Bei dieser Geschwindigkeit empfiehlt es
sich einen gehobenen Mittelklasse Helm zu kaufen, der gute Aerodynamik,
Schallschutz und Komfort bietet, wie z.B. den Shoei XR-800 der bei verschiedensten
Tests immer ganz vorne lag und der in unterschiedlichen Top-Designs erhältlich
ist. Allerdings sollte man beim Helmkauf nicht so sehr auf das Aussehen
achten, sondern vor allem auf die genaue Passform.
Um wieder zum Stillstand zu kommen, wurden dem Runner vorne eine 220 mm
Scheibenbremse und hinten eine 140 mm Trommelbremse montiert. Die Trommelbremse
reicht aus, ist aber mit der Scheibenbremse nicht zu vergleichen, die
die 120/70 - 12 51 L (Tubeless) Reifen vorne und die 130/70 - 12 56 L
(Tubeless) Reifen hinten zügig zum Stillstand bringen.
Telekopgabel mit Reibungsdämpfer vorne und hydraulische Federbein-Schwinge
hinten unterstreichen eher die Sportlichkeit als den Komfort und die verstellbaren
Heizöffnungen, die an kalten Tagen für warme Luftzufuhr sorgen
sollen sind zwar ein nettes Detail, aber nicht sehr effektiv. Sinnvoller
ist da eher die (beim 180er Serienmäßige) Frontscheibe. Leicht
ablesbare Rundinstrumente geben Auskunft über Geschwindigkeit (zeigt
leider immer mindestens 10 km/h zu viel an), Kühlwassertemperatur
und Kraftstoffvorrat. Letztere zeigt leider auch nicht sehr exakt an,
da der Tank sehr tief liegt und ungewöhnlich geformt ist, was jedoch
den Vorteil einer besseren Gewichtsverteilung und eines größeren
Staufachs unter der Doppelsitzbank zur Folge hat.
Der Listenpreis für diesen "Runner" liegt bei 5 750,- DM.
Wer ihn mal probefahren möchte kann dies u.a. bei Zweirad Kübler
Königswinterer Straße 1 53227 Bonn - Beul Tel 0228 / 470 547.
Dort kann man auch die 50 ccm und 125 ccm Variante des Runner bewundern.
www.piaggio.de
|
|